Datenschutz, Netzwelt Neue AGB im StudiVZ
Das StudiVZ kündigt per E-Mail an, dass ab dem 9. Januar 2008 neue AGB gelten. Es gibt eine FAQ, die die uninteressanten Fragen dazu beantwortet.
Auf wichtigere Fragen wird nur schwammig geantwortet. Ein Beispiel:
Muss ich als Nutzer befürchten, künftig mit Werbung überflutet zu werden? Nein. Mit den neuen AGB schaffen wir lediglich die Voraussetzung für aktuelle Werbeformen, die auf anderen Websites und Plattformen bereits zum Standard gehören. Nur so können wir studiVZ auch zukünftig kostenfrei anbieten.
Welche “aktuellen Werbeformen” neue AGB erfordern wird nicht klar. Welche Änderungen entscheidender sind, wird erst beim durchlesen der inzwischen immerhin 750 Zeilen langen AGB klar (auf der Webseite sind die AGB noch nicht zu finden).
Datenschutz Zum Beispiel ist der bisherige Absatz 5 “Datennutzung und Datenschutz”, in dem unter Anderem versprochen wurde, keine Daten an dritte weiterzugeben gestrichen.
An stattdessen gibt es zwar den Absatz 9 “Datenschutz”, jedoch wird jetzt nur noch versprochen, sich an Gesetze bezüglich des Datenschutzes zu halten. Das hätte ich auch ohne die AGB erwartet.
In der FAQ wird dies mit keinem Wort erwähnt.
Löschung des Accountes In den alten AGB steht über das Abmelden von der Seite:
Mit der Abmeldung wird der gesamte unter dem Profil des Nutzers gespeicherte Datensatz vollständig gelöscht. Das Nutzungsverhältnis endet damit.
Das erwartet man schließlich auch, wenn man auf “Meinen Account löschen” klickt. In Zukunft wird daraus lediglich:
Mit der erfolgreichen Exmatrikulation eines Nutzers ist der Account des Nutzers nicht mehr zugänglich und sind die vom Nutzer in seinem Profil (“Meine Seite”) gemachten Angaben über das studiVZ-Netzwerk nicht mehr einsehbar.
Anders ausgedrückt: StudiVZ behält sich das Recht vor, meine Daten für immer zu speichern, weiterzuverarbeiten, weiterzugeben, etc. Das heißt also, sämtliche Daten die man einmal dort eingegeben hat, werden dort für immer bleiben. Eine Möglichkeit diese wieder zu löschen besteht nicht. Damit das keiner merkt, heißt die Funktion weiterhin “Meinen Account löschen”. Auch davon steht bisher nichts in der FAQ.
Ablehnen? Wenigstens etwas positives haben die AGB: sie werden einem nicht aufgezwungen, sondern man muss ihnen bis zum 9. Januar zustimmen. Wenn nicht, wird der Account “deaktiviert”.
Nachtrag: Anscheinend wurden auch bisher Accounts beim Abmelden nicht gelöscht, obwohl es in den AGB behauptet wird. Mehrere Benutzer haben berichtet, dass sie die Info-Mail auch bekommen haben, obwohl sie sich schon seit langem “exmatrikuliert” haben. Außerdem kann man scheinbar mit der Passwort-Vergessen-Funktion einen gelöschten Account reaktivieren.